Wiener Bezirke: 9. Bezirk

Herbert Blankstein wurde 1925 geboren und wuchs im 9. Wiener Gemeindebezirk auf. Er flüchtete im Dezember 1938 gemeinsam mit seiner Mutter nach Brüssel. Sein Stiefvater wurde 1941 nach Südfrankreich und später ins KZ Auschwitz deportiert. In Belgien arbeitete Blankstein in einem Rüstungsbetrieb, wo ihn seine Deutschkenntnisse vor der Deportation schützten. Blankstein heiratete noch in Brüssel und emigrierte 1948 mit seiner Mutter, seiner Frau und seinem Sohn nach Palästina/Israel, wo er als Goldschmied tätig war. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte Blankstein in Tel Aviv.

Chava Lifschitz wurde 1924 geboren und lebte mit ihrer Familie zunächst im 9., später im 2. Wiener Gemeindebezirk. 1938 besuchte sie das Gymnasium, das sie nach dem ‚Anschluss’ verließ. Durch ihre Mitgliedschaft bei Makkabi Hatzair konnte Lifschitz das Hachscharalager Ahrensdorf in Brandenburg besuchen, von wo aus sie nach Palästina flüchtete. Dort war sie vor allem als Lehrerin tätig. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte sie in Israel.

Susanna Yokel wurde 1923 in Wien geboren und besuchte bis März 1938 das Schubert Realgymnasium im 9. Wiener Gemeindebezirk. Durch ihre Mitgliedschaft in der zionistischen Jugendorganisation Blau-Weiß erhielt sie ein Ausreise-Zertifikat und flüchtete im März 1939 über Italien nach Palästina. Dort war sie 1943 Mitbegründerin des Kibbuz Kfar Blum. 1956 wanderte sie mit ihrer in Israel gegründeten Familie in die USA aus. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte sie in Bethesda, Maryland.