Wiener Bezirke: 1. Bezirk

Charlotte Bamberger wurde 1904 als Charlotte Hammerschlag in Wien geboren und besuchte die Schwarzwaldschule. Sie begann im Alter von acht Jahren Geige zu spielen und studierte von 1918 bis 1925 an der k. k. Akademie für Musik und darstellende Kunst. 1936 wurde sie vom Palästinensischen Symphonischen Orchester als Bratschistin engagiert und zog deshalb nach Palästina. Aufgrund des ,Anschlusses’ kehrte sie 1938 nicht nach Wien zurück, sondern folgte ihrem Mann in die USA, wo sie eine erfolgreiche Karriere als Musikerin einschlug. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte Bamberger in New York City.

Kurt Golberger wurde 1925 in Wien geboren und wuchs im 1. Wiener Gemeindebezirk auf. Seine Eltern und er mussten nach dem ‚Anschluss‘ 1938 aus ihrer Wohnung ausziehen. Goldbergers Mutter flüchtete 1939 nach Großbritannien, wohin Goldberger ihr mit einem Kindertransport nachfolgte. Die beiden emigrierten im April 1944 in die USA, wo sie auch wieder mit dem Vater zusammentrafen, der schon zuvor dorthin geflüchtet war. Goldberger arbeitete 21 Jahre lang für die Organisation B'nai B'rith und setzte sich dort für Minderheitenrechte ein. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte er in New York City.

Fred Sterzer wurde 1929 geboren und lebte mit seiner Familie im 20. Wiener Gemeindebezirk. 1942 mit seiner Familie nach Theresienstadt verschickt, wurde er später mit seiner Mutter und seinem an Diabetes erkrankten Bruder nach Auschwitz deportiert. Er kam schließlich in ein Außenlager des KZ Groß-Rosen, wo er im Mai 1945 befreit wurde. Seine Eltern wurden ermordet. Sterzer kehrte zurück nach Wien, wo er maturierte, und emigrierte mit seinem Bruder 1947 in die USA. Dort studierte er Physik und gründete später ein Forschungslabor. Zum Zeitpunkt des Interviews lebte er in Princeton, New Jersey.